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1 Das Winterzimmer

Das Winterzimmer ist der besterhaltene Raum aus der Bauzeit des Schlosses und das wichtigste der drei Privatgemächer des Königs. Die Erker stammen von 1758; vor dem rechten stand früher die mechanische Winde Christians IV., mit der er die Zugbrücke hochziehen und herunterlassen konnte. Hier wurde Christians Leichnam aufgebahrt. Die Exponate stammen größtenteils aus seiner Zeit.

Die schönen Wandpaneele wurden von Hoftischler Gregor Greuss angefertigt und ca. 1620 fertiggestellt. Die eingesetzten Gemälde wurden in Antwerpen erworben und bilden eine einzigartige Sammlung niederländischer Kunst – die Künstler sind jedoch größtenteils unbekannt. Die ursprüngliche Stuckdecke wurde um 1700 durch mythologische Gemälde von Pieter Isaacsz aus dem gegenüberliegenden Raum ersetzt, darunter „Das Gastmahl der Götter“ und „Der Fall der Giganten“.

Sprachrohre verbanden das Winterzimmer mit dem Stockwerk darüber und dem Weinkeller. In den Schränken an der Südwand sammelte Frederik IV. seine privaten Kunstschätze, die u. a. Kriegsbeute von Schloss Gottorf umfassten. Die Gegenstände wurden später Teile der Privatsammlungen Frederiks V. auf Schloss Christiansborg und der Kunstkammer.

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Exponate
100 – 109
100. Vergoldete Silberstatue von Christian IV. den Ring stechend. Gefertigt 1598 vom Goldschmied Heinrich Beust in Braunschweig auf Bestellung des Königs und bezahlt mit den Prämien, die er beim Ringelstechen während der Krönungsfestlichkeiten gewonnen hatte. Namen und Wappen der Gegner des Königs sind auf den Säulen eingraviert. Als Christian IV. 1628 nach der Niederlage im dreissigjährigen Krieg gezwungen war, sein Prachtsilber zu verkaufen, behielt er ein Taufgeschenk und – den Ringreiter.
101. Tisch mit Platte, ausgelegt mit Halbedelsteinen vom Betraum Christian IV. in der Schlosskirche zu Frederiksborg. Platte gefertigt in Prag 1600-20? Tischfuss von um 1660. Auf der Zarge der Namenszug Frederik III. und sein Wahlspruch: Dominus providebit.
102. Christian IV. Marmorbüste, datiert 1644, wahrscheinlich von Franyois Dieussart.
103. Renaissance-Stühle. Bezug aus mustergewebtem Seidensamt mit gekröntem Monogramm C4. Angefertigt in der Seidenmanufaktur in Kopenhagen, um 1623?
104. Taburette, mit Bezügen wie Nr. 213, geschnitzt von Christian Nerger, um 1690.
105. Tisch mit Steinplatte mit eingeritzten Markierungslinien fi.ir ein Spiel (oder Rechenbrett).
106. Astronomische Uhr mit Glockenspiel und beweglichen Figuren 1594 von Isaac Habrecht, einem der Meister der berühmten Uhr im Strassburger Dom, verfertigt und zwar teilweise als Nachahmung derselben.
107. Charles I. von England (1600-49), Marmorbüste von 1633, möglicherweise von Pierre Besnier.
108. Marmorbüste der Königin Henriette Marie von England (1609-69), Gemahlin Charles I., von F. Dieussart?
109. Kalendertafel, datiert 1638. Auf der Tür das Brustbild Christian IV. von Adrian Muiltjes?

Beziehungen