Die Krone Christians V.

Die Krone der absolutistischen Könige, getragen von Christian V. bis einschließlich Christian VIII., angefertigt 1670-71 von Paul Kurtz in Kopenhagen. Das Gesamtgewicht beträgt 2.080 g.

Auf der Krone sieht man zwei Saphire und Granaten, auf dem Kreuz einen Korund (einen Saphir mit einem Rubinstreifen). Die Edelsteine stammen vermutlich von älteren Juwelen; so lässt sich der Saphir an der Vorderseite auf Frederik I. zurückführen – wahrscheinlich war er ein Geschenk des Herzogs von Mailand 1474 an seinen Vater Christian I. Auf der Palmette darüber sieht man einen Blockstein und darunter das Monogramm Christians V. aus Goldfäden.

Die absolutistischen Kronen wurden letztmals bei der Salbung Christians VIII. 1840 verwendet. Seit der Einführung des Grundgesetzes und der konstitutionellen Monarchie 1849 werden die Regenten weder gekrönt noch gesalbt. Die Krone des Absolutismus kommt jedoch beim Tod des Monarchen zum Einsatz und wird beim „Castrum doloris“ auf den Sarg gelegt.

Beziehungen

Die dänischen Königskronen und Herrschersymbole

Die bedeutendsten Symbole des Königreiches werden auch Insignien genannt (lat. insignia: Zeichen, Symbol). In Dänemark handelt es sich um die Kronen von König und Königin, das Zepter (der Herrscherstab), der Reichsapfel (als Symbol für das Universum und die Erde), der Krönungsdegen, das Reichsschwert, der Behälter für das Salbungsöl und die Thronsessel. Viele haben vermutlich die Vorstellung, dass der König mit der Krone auf dem Kopf und den übrigen Insignien täglich Audienz auf seinem Thron hält. Tatsächlich kamen die Symbole jedoch nur ein einziges Mal im Leben eines Königs zum Einsatz, und zwar zur Krönung oder Salbung. Die älteste bekannte Krönung in Dänemark war die von Knud VI. 1170 in der Kirche von Ringsted, und die Krönungstradition setzte sich bis einschließlich Frederik III. fort. Bei der Krönung Frederiks III. war Dänemark ein Wahlkönigtum, d. h. der älteste Sohn des Königs wurde nur von Gnaden des Reichsrates zum König gewählt und musste einen Vertrag, eine sogenannte Handfeste, unterzeichnen, die seine Macht im Verhältnis zum Reichsrat einschränkte. Daher waren es die Reichsräte, die auf symbolische Weise an der Krönung des Königs teilnahmen. Unter Frederik III. wurde in Dänemark der Absolutismus eingeführt, weshalb sein Sohn Christian V. den Königstitel automatisch erbte – allein von Gottes Gnaden und nicht mehr auch von Gnaden des Reichsrates. Die Krönungszeremonie wurde daher abgeschafft; nun setzte sich der König selbst die Krone aufs Haupt und ließ sich anschließend in der Kirche salben – als Gottes Segen für seine künftigen Taten. Die Krone Christians IV. kam auch bei der Krönung Frederiks III. zum Einsatz. Anlässlich der Salbung Christians V. zum absolutistischen Herrscher 1670 wurde der Einsatz aus der Krone Frederiks III. eingeschmolzen und eine neue Krone aus Gold geschmiedet. Eine neue Epoche begann und die Krone wurde auch als „Krone der absolutistischen Könige“ bezeichnet. Mit der Abschaffung des Absolutismus 1848 begann wiederum eine neue Epoche, und die Salbung Christians VIII. im Jahre 1840 wurde die letzte. Seit dieser Zeit kommt die Krone nur ein einziges Mal im Leben eines Königs zum Einsatz – bei seiner Beisetzung. Der Sarg des Monarchen wird in der Schlosskirche von Christiansborg zum sogenannten „Castrum doloris“ (lat. für Trauerlager) zur Schau gestellt, mit der Krone auf dem Deckel und den übrigen Insignien vor dem Sarg.