Vilhelmine

Prinzessin Vilhelmine war die Tochter von Frederik VI. und Marie Sophie Frederikke. Von 1828-37 war sie mit Prinz Frederik (VII.) und ab 1838 mit Herzog Karl von Schleswig-Holstein (1813-78) verheiratet.

Vilhelmines Ehe mit Prinz Frederik vereinte die beiden Linien des Königshauses, stellte sich jedoch schnell als unglücklich heraus. Das lag nicht zuletzt an Frederiks ausschweifendem Leben, das von Untreue und Trunksucht geprägt war. 1834 trennte sich das Paar und wurde drei Jahr später endgültig geschieden. 1838 heiratete Vilhelmine Karl von Schleswig-Holstein, den älteren Bruder des späteren Christian IX.

Da Karl 1848 auf schleswig-holsteinischer Seite am Krieg gegen Dänemark 1848-1850 (Schleswig-Holsteinischer Krieg) teilnahm, war Vilhelmines Kontakt zur dänischen Königsfamilie eine Zeit lang unterbrochen. 1852 kam es zur Versöhnung, wonach sie wieder ein enges Verhältnis zu ihrer Kopenhagener Familie hatte.

Beziehungen

1850-1875

Die soziale und politische Revolte von 1848 hatte in vielen europäischen Staaten neue Zeiten angekündigt – auch in Dänemark. Obwohl man den Absolutismus mit dem Grundgesetz von 1849 abgeschafft hatte, war die Monarchie noch lange nicht von der Macht abgekoppelt. 1866 erließ man das sogenannte „durchgesehene Grundgesetz“ das einen demokratischen Rückschritt zugunsten der Königsmacht, der Gutsbesitzer und der reichsten Bürger bedeutete. Wichtigstes Ereignis jener Zeit war der Krieg von 1864, den Dänemark (genauer gesagt die nationalliberale Regierung) in hohem Maße selbst provoziert hatte. Die Niederlage gegen Preußen und Österreich führte zum Verlust der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, was als nationale Katastrophe empfunden wurde. Dänemark musste sich nun mit einer unscheinbaren Position abfinden, eingeklemmt zwischen mächtigen Großmächten und angewiesen auf politische Neutralität. Mit dem Tod Frederiks VII. 1863 starb die Oldenburger Linie des Königshauses aus, die seit 1448 auf dem Thron gesessen hatte. Im Anschluss an den Schleswig-Holsteinischen Krieg 1848-50 wurde nach internationaler Vereinbarung und einem längeren Ausscheidungsrennen entschieden, Prinz Christian von Glücksburg (Christian IX.) zum neuen Thronfolger zu ernennen, der aus einem Seitenzweig des Hauses Oldenburg stammte und die Glücksburger Linie der Königsfamilie begründete. Kunst und Kulturleben jener Zeit waren von nationalromantischen Strömungen geprägt, die in der ersten Hälfte des Jahrhunderts überwiegend ein Elitephänomen waren, nun aber auch die breite Bevölkerung erfassten.