Gräfin Danner

Gräfin Danner, die ursprünglich Louise Rasmussen hieß, war ab 1850 die Frau Frederiks VII. Louise Rasmussen war ein uneheliches Kind und wurde am Königlichen Theater zur Balletttänzerin ausgebildet. Nachdem sie 1841 von ihrem damaligen Liebhaber, dem Buchdrucker Carl Berling, ein Kind bekommen hatte, nahm sie Abschied vom Ballett und eröffnete ein Modegeschäft.

Sie kannte Kronprinz Frederik (VII.) bereits seit den 1830er Jahren und wurde seine Geliebte. Als dieser 1848 König wurde, erhielt sie den Titel einer Baronesse. 1850 wurde sie seine morganatische Ehefrau und Gräfin. Aufgrund ihrer Herkunft begegneten ihr Bürgertum und Adel mit großem Widerwillen und sie war eine politische Belastung für Frederik VII. Gleichzeitig hatte sie jedoch einen stabilisierenden Einfluss auf den König, der eine enge Beziehung zu ihr hatte.

Ihr Vermögen vermachte sie einem Kopenhagener Heim für arme Frauen aus der Arbeiterklasse, und in der Nähe ihres Schlosses Jægerspris wurden mehrere Kinderheime für arme Mädchen errichtet.

Beziehungen

1850-1875

Die soziale und politische Revolte von 1848 hatte in vielen europäischen Staaten neue Zeiten angekündigt – auch in Dänemark. Obwohl man den Absolutismus mit dem Grundgesetz von 1849 abgeschafft hatte, war die Monarchie noch lange nicht von der Macht abgekoppelt. 1866 erließ man das sogenannte „durchgesehene Grundgesetz“ das einen demokratischen Rückschritt zugunsten der Königsmacht, der Gutsbesitzer und der reichsten Bürger bedeutete. Wichtigstes Ereignis jener Zeit war der Krieg von 1864, den Dänemark (genauer gesagt die nationalliberale Regierung) in hohem Maße selbst provoziert hatte. Die Niederlage gegen Preußen und Österreich führte zum Verlust der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg, was als nationale Katastrophe empfunden wurde. Dänemark musste sich nun mit einer unscheinbaren Position abfinden, eingeklemmt zwischen mächtigen Großmächten und angewiesen auf politische Neutralität. Mit dem Tod Frederiks VII. 1863 starb die Oldenburger Linie des Königshauses aus, die seit 1448 auf dem Thron gesessen hatte. Im Anschluss an den Schleswig-Holsteinischen Krieg 1848-50 wurde nach internationaler Vereinbarung und einem längeren Ausscheidungsrennen entschieden, Prinz Christian von Glücksburg (Christian IX.) zum neuen Thronfolger zu ernennen, der aus einem Seitenzweig des Hauses Oldenburg stammte und die Glücksburger Linie der Königsfamilie begründete. Kunst und Kulturleben jener Zeit waren von nationalromantischen Strömungen geprägt, die in der ersten Hälfte des Jahrhunderts überwiegend ein Elitephänomen waren, nun aber auch die breite Bevölkerung erfassten.