Die Geschichte der Kirchensaal

In den Jahren um 1600 ließ Christian IV. in der nordwestlichen Ecke von Koldinghus eine neue Schlosskirche einrichten. Darüber wurden Rittersaal und Heroenturm gebaut. Die Kirche entstand nach norddeutschem Vorbild mit einem breiten Mittelschiff mit drei großen Kreuzgewölben, das auf drei Seiten von einer schmalen zweistöckigen Galerie umgeben ist, deren Arkaden sich zum Mittelschiff hin öffnen. Auf der vierten Seite, der Nordseite, befand sich ein hohes Rundbogenfenster, vor dem der Altar stand.

Der Fußboden war mit schwarzen und weißen Marmorfliesen belegt, Altarbild und Kanzel bestanden aus Marmor und Alabaster. Auf der Empore gegenüber der Kanzel befand sich die geschlossene Kirchenbank des Königs, von wo aus er an den Gottesdiensten teilnehmen konnte. Die Kanzel in der nordöstlichen Ecke des Kirchenraums wurde von einem Löwen getragen, der das Wappen des Königs hielt. An den Schildbögen über der Empore waren sieben Statuen angebracht, die Christus, Peter und Paul sowie die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes darstellten.

Die Schlosskirche wurde während des Torstensson-Kriegs 1643-45 von den Schweden beschädigt. Unter Frederik IV. wurde die Kirche umfassend restauriert. Dabei wurden die Bibelstellen und -zitate in der Kirche erneuert.

​Das Feuer im Jahre 1808 hatte die Balken, die die Südmauer des Heroenturms trugen, so stark geschwächt, dass der halbe Turm einstürzte und Rittersaal und Schlosskirche unter sich begrub. Bis zum Wiederaufbau des Heroenturms um 1935 lag der Raum unter freiem Himmel.