Christian IV. und Koldinghus

Christian IV. ist einer der bekanntesten Namen aus der dänischen Geschichte. Er war König von 1588 bis 1648 und bekanntermaßen der Erbauer der Schlösser Rosenborg und Frederiksborg sowie des Runden Turms und der Börse in Kopenhagen. Viele wissen auch, dass der mächtige Heroenturm von Koldinghus sein Werk ist.

​Viele Mythen ranken sich um Christian IV., beispielsweise dass er jede Menge Geliebte hatte. Die Wahrheit ist, dass er während seiner arrangierten Ehe mit Anna Katharina von Brandenburg durchaus einige Affären mit anderen Frauen hatte, doch nach ihrem Tod gab es keinen Grund mehr für Zurückhaltung. Seine große Liebe war das Adelsfräulein Kirsten Munk, das er 1615 heiratete. Die Ehe hielt bis 1630 und wurde geschieden, nachdem sie ihn betrogen hatte. Den Rest seines Lebens lebte er mit der Hofdame Vibeke Kruse zusammen.

Christian IV. lebte in einer Zeit, in der die Könige noch keine feste Residenz in Kopenhagen und Nordseeland hatten. Koldinghus war daher eines der Schlösser, das er und seine Familie regelmäßig besuchten und zeitweise als Wohnsitz nutzten. Bereits im Alter von 6 Jahren hatte sein Schulgang auf Koldinghus begonnen, und als er mit 20 Anna Katharina von Brandenburg heiraten sollte, wurde auch die Hochzeit hier geplant. Leider kam ein Brand in die Quere, weshalb das Fest auf die Burg Haderslevhus verlegt werden musste – der Wiederaufbau wurde jedoch sofort eingeleitet.

Nach dem Wiederaufbau ließ der König seinen aus dem Ausland stammenden Baumeister Hercules van Oberberg den großen Turm errichten, der die Grenze zwischen dem Königreich und dem Herzogtum Schleswig markieren sollte. Das Schloss wurde außerdem mit bemalten und vergoldeten Sandsteinportalen um die Türen der neuen Treppentürme ausgeschmückt, und der Stallhof erhielt niedrige Türme – als Demonstration von Reichtum und Macht des Königs.