Die Königlich Dänische SammlungAmalienborgDas PalaisSäle und ExponateDas VorgemachVier Könige, 1899

Vier Könige, 1899

Das sogenannte „Vierkönigsbild“, auf dem die ersten vier Könige aus der Glücksburger Linie bei einer Taufe versammelt sind.

Christian IX. wird flankiert von seinem Sohn und Nachfolger Kronprinz Frederik (VIII.) und dessen Sohn Prinz Christian (X.). Der alte Monarch hält seinen Urenkel Prinz Frederik (IX.), den erstgeborenen Sohn von Prinz Christian, auf dem Arm. Das Foto wurde vom königlichen Hoffotografen Carl Sonne bei der Taufe von Prinz Frederik 1899 aufgenommen und verbreitete sich seinerzeit schnell u. a. als Postkartenmotiv.

Beziehungen

Pferdehuf mit silbernem Hufeisen

Dieses versilberte Hufeisen stammt vom Pferd Malgré Tout, das den „Reiterkönig“ bei den Wiedervereinigungsfeierlichkeiten am 10. Juli 1920 über die Grenze nach Nordschleswig trug. Nachdem im Anschluss an den Ersten Weltkrieg in Schleswig Volkabstimmungen über einen neuen Grenzverlauf zwischen Dänemark und Deutschland stattgefunden hatten, wurde die Wiedervereinigung Dänemarks mit Nordschleswig – dem heutigen Sønderjylland – im Juli 1920 mehrere Tage lang gefeiert. Höhepunkt war der Ritt Christians X. über die Grenze, die nach der Kriegsniederlage 1864 festgelegt worden war. Damit inszenierte man eine Prophezeiung aus der Zeit nach 1864 von einem König im besten Alter, der eines Tages auf einem weißen Pferd über die Grenze reiten sollte, wenn Dänemark Nordschleswig zurückerhalten hatte. Zu diesem Anlass lieh man einen Schimmel, der tatsächlich weiß war, obwohl später der Mythos entstand, das Pferd sei bloß weiß angestrichen worden. Als das Pferd einige Jahre später starb, wurde ein Huf versilbert und dem König als Andenken an das Ereignis geschenkt.

Christian IX.

Christian IX. folgte 1863 dem kinderlosen Frederik VII. auf den Thron und war der erste Monarch aus der Glücksburger Linie der dänischen Königsfamilie. 1842 heiratete er Prinzessin Louise von Hessen-Kassel, mit der er sechs Kinder bekam, von denen später vier auf europäischen Thronen saßen.

Frederik VIII.

Frederik VIII. wurde 1906 König und zweiter Regent aus dem Hause Glücksburg. 1869 heiratete er Prinzessin Lovisa von Schweden-Norwegen, mit der er acht Kinder bekam.

Kronprinz Frederik, 1867

Porträt des jungen Kronprinzen Frederik (VIII.), gemalt von Carl Bloch 1867. Auf dieser Darstellung sieht der Kronprinz aus wie etwa zu der Zeit, als das Arbeitszimmer eingerichtet wurde. Auch wenn bei Porträts dieser Art eine gewisse Verschönerung die Norm war, zeigt das Gemälde einen gut aussehenden Kronprinzen, der ja angeblich auch einen mächtigen Schlag bei den Frauen hatte. Zu diesem Zeitpunkt konnte man nicht wissen, dass seine Thronbesteigung noch vier Jahrzehnte auf sich warten lassen sollte. Das Bild zeugt von einer königlichen Selbstsicherheit, die sich in hohem Maße in seinem maskulinen Einrichtungsstil widerspiegelt.  

Tapete

Die Tapete im Arbeitszimmer Frederiks VIII. besteht aus imitiertem Goldleder. Imitiertes Goldleder, das im Gegensatz zu Leder aus Papier hergestellt wurde, war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr beliebt, da es dank des Einzugs der Industrialisierung maschinell angefertigt werden konnte. Der Einsatz von Maschinen machte die Herstellung des imitierten Goldleders billiger als die von gewöhnlichem Goldleder. Das Tapetenmuster stammt von einem Muster aus dem Kloster Vemmetoft von ca. 1720.  

Elektrischer Zigarrenanzünder

Geschenk seiner jüngsten Tochter, Herzogin Thyra (1853-1933), die mit Herzog Ernst August von Cumberland verheiratet war und in Österreich lebte. Der elektrische Zigarrenanzünder zeugt davon, dass sich die neuen Möglichkeiten der Elektrizität Ende des 19. Jahrhunderts auf findige Weise verbreiteten. Ein solches Gerät war zu jener Zeit äußerst verblüffend. Es beweist auch, dass die Geschenke, die man sich unaufhörlich in der Königsfamilie machte, bei Weitem nicht immer einen besonderen Verkaufswert hatten. Vor allem in den ersten Jahren der Industrialisierung konnten massenweise produzierte Gegenstände sehr viel interessanter sein als exklusiv hergestellte Dinge.

Königin Louise

Die beiden Büsten von Königin Louise sind aus Gips bzw. Marmor.  

Königin Louise

Fotografien kamen Anfang der 1840er Jahre in Dänemark auf und waren sehr teuer in der Herstellung. Aufgrund des hohen Preises konnten sich nur die Wohlhabenden und Ranghohen in der Gesellschaft Fotografien leisten, die somit als eine Art Statussymbol galten. Darüber hinaus war die Fotografie eine naheliegende Geschenkidee für den König, da seine Familie ja über ganz Europa verstreut war.