Beletage

Der Galasaal

Der Galasaal ist der größte Raum des Palais und gehört zu den schönsten Interieurs in Dänemark. Der Saal ist das Hauptwerk im Rahmen der Restaurierung des Palais durch Nicolai Abildgaard, die nach der königlichen Übernahme von Amalienborg 1794 erfolgte. Der Galasaal wurde zuletzt in den 1980er Jahren renoviert, wobei das Interieur an Abildgaards Originalentwürfe angepasst wurde.

Der Stil ist streng klassizistisch, und die durchgehende Farbwahl in Gelb und Blau verleiht dem Saal eine ganz besondere Atmosphäre. Der Saal ist mit einer prächtigen geschnitzten Kassettendecke ausgestattet, die Abildgaard seinerzeit auf 8 Meter erhöhte, um den Raum harmonischer zu gestalten.

Die Statuen von Euterpe und Terpsichore, den Musen der Musik bzw. des Tanzes, sind Werke des jungen Bertel Thorvaldsen. Er fertigte vermutlich auch die Tanzfriese an, die wie die Weinranken auf den Konsolentischen unterstreichen, dass dieser Raum für festliche Anlässe geschaffen wurde.

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Modell von Amalienborg

Schloss Amalienborg ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Die vier Palais waren ursprünglich als Domizile für Hochadelsfamilien erbaut worden und überhaupt nicht für das Königshaus vorgesehen. Dennoch sollte die Anlage ideal als Residenz für die königliche Familie funktionieren, die 1794 nach dem Brand von Schloss Christiansborg hier einzog. Dass Amalienborg einmal diesem Zweck dienen sollte, lag in erster Linie an der außerordentlich gelungenen Architektur, doch die harmonischen Proportionen und die elegante Rokoko-Ausschmückung sind nur eine Seite der Medaille. Die andere ist der äußerst praktische Umstand, dass die verschiedenen Generationen der königlichen Familie die Palais unter sich aufteilen konnten – und das ist im internationalen Vergleich wirklich einzigartig. Als Hommage an dieses fantastische Bauwerk haben wir ein großes interaktives Modell von Amalienborg erstellen lassen, das man im Gartensaal des Palais Christians VIII. erleben kann. Das 2013 eingeweihte Modell wurde aus dem Verbundwerkstoff Corian angefertigt. Die Darstellung der Palais ist äußerst detailgetreu und berücksichtigt die jeweils charakteristischen Merkmale der vier Gebäude. Das Modell steht parallel zur eigentlichen Schlossanlage. Die Reiterstatue Frederiks V. ist auf Basis eines 3D-Scannings einer kleineren Bronzeausführung der Skulptur, die sich im Palais Christians VII. befindet, besonders exakt wiedergegeben. Rund um das Modell stehen iPads, mit denen man die Schlossanlage erkunden und mehr über die Palais und ihre wechselnden königlichen Bewohner erfahren kann. Hier sind die Geschichte und die heutige Verwendung der einzelnen Palais beschrieben, reich illustriert mit ausführlichem Bildmaterial. Komplettiert wird das Modell von zahlreichen Geschichten über Amalienborg – z. B. über die große Säulenkonstruktion, die Kolonnade, die wie eine Art Brücke zwischen den Palais Christians IX. und Christians VII. errichtet wurde, oder über die Grabung des Tunnels unter der Straße Frederiksgade, die es der Königsfamilie während des Zweiten Weltkriegs ermöglichen sollte, vor der Besatzungsmacht zu fliehen. Am anderen Ende des Gartensaals wird das heutige dänische Königshaus präsentiert mit Informationen über die Aufgaben der einzelnen Mitglieder. So erhält man einen Überblick über die vielen Staatsbesuche I.M Königin Margrethe II., kann den Kalender des Königshauses anklicken und sich einen Film über dessen Alltag anschauen.