Prinz Vilhelm, 1853

Der mittlere Sohn von Christian IX. und Königin Louise, Prinz Vilhelm (später Georg I. von Griechenland). Porträtiert im Alter von 8 Jahren von August Schiøtt 1853.

Da der griechische König 1862 bei einer Militärrevolte abgesetzt worden war, mussten die europäischen Großmächte einen passenden Nachfolgekandidaten finden. Der zweitälteste Sohn des dänischen Thronfolgerpaares wurde als geeignet befunden, und so konnte Prinz Vilhelm im März 1863 den griechischen Thron als König Georg I. übernehmen. 1867 heiratete er Großfürstin Olga, eine Nichte des Zaren Alexander II. Soweit man weiß, führte das Paar eine glückliche Ehe und bekam acht Kinder.

Beziehungen

Königliche Kinderporträts

Das Museum entfaltet die Geschichte der königlichen Familie im Laufe der letzten 150 Jahre. Insbesondere der private Salon von Königin Louise ist mit zahlreichen Porträts an den Wänden von einem reichen Familienleben geprägt. Christian IX. und Königin Louise regierten Dänemark ab 1863 und waren die ersten Vertreter der Glücksburger Linie im Königshaus. Bereits zu Lebzeiten waren sie als die „Schwiegereltern Europas“ bekannt, da alle sechs Kinder in europäische Fürstenhäuser eingeheiratet hatten. Sie führten jedoch ein vergleichsweise bescheidenes Familienleben, das in vielerlei Hinsicht eher an das des höheren Bürgertums erinnerte. Prinz Christian und Louise von Hessen-Kassel heirateten 1842, doch erst zehn Jahre später fiel die Entscheidung, dass Christian seinem Verwandten, dem kinderlosen Frederik VII., auf den Thron folgen sollte. Die Familie wohnte zunächst viele Jahre lang im Gelben Palais neben Schloss Amalienborg und die Eltern führten eine glückliche Ehe. Die privaten und bürgerlichen Werte sowie ein enger Zusammenhalt prägten das Familienleben und die Kindheit des Nachwuchses. Königin Louise selbst war künstlerisch begabt und hinterließ der Sammlung mehrere Blumengemälde. Zudem war sie eine Bekannte der Künstlerin Elisabeth Jerichau Baumann (1819-81), die vermutlich durch ihre Beziehungen zu Königin Louise zahlreiche königliche Porträts in ganz Europa anfertigte. Baumann malte auch das Doppelporträt der Prinzessinnen Alexandra und Dagmar sowie das Porträt von Prinz Frederik, während die beiden Porträts von Prinzessin Thyra und Prinz Vilhelm von August Schiøtt (1823-95) stammen. Baumann und Schiøtt waren bekannte zeitgenössische Künstler, und für eine Familie, die den Thron übernehmen und eine Dynastie gründen sollte, war es ganz natürlich, ihre Kinder porträtieren zu lassen. Das erkennt man deutlich an der offiziellen und majestätischen Darstellung des Thronfolgers Prinz Frederik, während die Bilder der Töchter und des jüngsten Sohnes einen privateren Charakter haben. 1886 ließ sich das Königspaar mit Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln von Lauritz Tuxen auf Schloss Fredensborg verewigen. Obwohl die Familie geografisch weit verstreut war, gelang es häufig, sie im Sommer zu den sogenannten „Fredensborg-Tagen“ auf dem Schloss zu versammeln. Eine kleinere Reproduktion des im Schloss Christiansborg hängenden Originals ist auf Amalienborg zu sehen.