Das Palais Christians VII.

250 Jahre lang diente das Exklusivität ausstrahlende Palais Christians VII. als Gästehaus für bedeutende Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland. Es wurde in den 1750er Jahren von A.G. Moltke, dem Oberhofmarschall und einem engen Freund Frederiks V., gestaltet und so eingerichtet, dass er seine Gäste beeindrucken konnte. 1794 übernahm Christian VII. das Palais.

 

Und genau wie damals dient es auch heute repräsentativen Zwecken und soll sich von seiner besten Seite präsentieren. Das Führungsprogramm wird mit I.M. Königin Margarethe II. abgesprochen. Damit können unsere Besucher das Königshaus aus der Nähe erleben und nachempfinden, wie Staatsbesuche, Neujahrempfänge und andere besondere Ereignisse im Palais ablaufen.

 

„Die Welt ist eine Bühne“, schrieb Shakespeare, und so kann man auch dieses Palais als eine Art Bühne betrachten, auf der sich die Macht in sämtlichen Räumen manifestiert. Hier schlüpften Gastgeber und Gäste in ihre Rollen, unterstützt vom Interieur, das sorgfältig instrumentiert war für die Aufführung einer Art Machtschauspiel, mit hierarchischer Anordnung der Räume, klassischen Referenzen für die Gebildeten und einer Symbolik, die die Bedeutung des Gastgebers hervorhob.

Das Palais ist ein kulturhistorisches Kleinod, das mit herausragender Kunst und Kunsthandwerk ein Gesamtkunstwerk von hohem internationalem Rang bildet. Es handelt sich um eine Zeitcollage, die sich visuell aus der Formensprache und den Wirkungsmitteln der jeweiligen Epoche zusammensetzt, bei der aber die spielerische Leichtigkeit des Rokoko dominiert.

Alle repräsentativen Räume des Palais sind zugänglich – Höhepunkte sind der Rittersaal und der Tafelsaal. Der Rittersaal von 1754 war das Hauptwerk des Hofarchitekten Nicolai Eigtved und wird von einem Feuerwerk an Vergoldungen geschmückt – ein wahrhaftiger Rokoko-Traum, dessen Holzschnitzereien an Türen und Paneelen zu den weltweit schönsten gehören. Die französischen Gemälde an den Wänden sind eine Hommage u. a. an die Malkunst, die Astronomie, die Architektur, die Musik und die Poesie.

Der Tafelsaal ist ebenfalls mit Vergoldungen verziert, der erlesensten Ausschmückung jener Zeit, und an beiden Enden des Raums stehen üppige Fontänen, in denen die Diener Weingläser ausspülen konnten. Der Saal wird noch immer für offizielle Gesellschaften des Königshauses genutzt.

 

Zu den weiteren Highlights gehören die Sammlung des kostbaren Flora-Danica-Geschirrs, Möbel von I.C. Lillie, Gemälde vom französischen Hofmaler François Boucher und einigen der größten Künstler am dänischen Hof – Karel van Mander, Abraham Wuchters und Carl Gustav Pilo – sowie flämische und französische Gobelins aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

 

FAKTEN ÜBER DEN KÖNIGLICHEN NEUJAHRSEMPFANG
Der Ursprung des Neujahrsempfangs verliert sich im Nebel der Geschichte, doch bereits Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Tradition als alter Brauch bezeichnet. Der Neujahrsempfang erstreckt sich über drei Tage, an denen Monarch und Bevölkerung einander ein gutes neues Jahr wünschen und damit Glück für das gesamte Reich. Auch die internationalen Beziehungen Dänemarks sind in die Neujahrstradition miteinbezogen mit einem Empfang für das diplomatische Corps.

 

Der Neujahrsempfang beginnt am 1. Januar mit einer Neujahrstafel, bei der die Regierung, die höchsten Beamten des Landes sowie die Leitung des Hofes im Rittersaal des Palais Christians VII. zum Abendessen eingeladen sind. Bereits seit 1885 findet in diesem Gebäude die Neujahrstafel statt. Am 1. Januar betritt die königliche Familie auch das Vestibül des Palais und begrüßt die Leibgarde, die sich in Reih und Glied an der Rückwand aufgestellt hat.

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