Kælder

G Die Schatzkammer

Die Schatzkammer unter dem Schloss wurde 1975 für Publikum geöffnet. Der rohe Betonraum ist ein Entwurf des Architekten Peter Koch. Die Kammer, die die meisten der wertvollsten Schätze Rosenborgs enthält, ist in drei Sektionen unterteilt.

In der 1. Sektion befindet sich u. a. das Reichsschwert Christians III. Das Schwert gehört zu den Insignien, die vor Einführung des Absolutismus bei Krönungen verwendet wurden – letztmals bei der Krönung Frederiks III. im Jahr 1648. Außerdem sieht man die frühesten Exemplare des Elefantenordens, den Hosenbandorden Christians IV. und andere Gegenstände hauptsächlich aus der Zeit Christians IV.

Ein besonderes Kleinod der 1. Sektion ist das Oldenburger Wunderhorn. Einer Sage nach bekam es der erste Oldenburger, Graf Otto, bei einer Jagd 989 von einem geheimnisvollen jungen Mädchen geschenkt. Sie wollte, dass der Graf daraus trank, worauf er jedoch das Getränk ausschüttete und das Horn mitnahm. Tatsächlich wurde das Horn erst um 1400 angefertigt, was dem Reiz der Sage jedoch keinen Abbruch tut.

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Exponate
5000
5000. Das Reichsschwert Christian III, Heft und Scheide aus Gold und Email mit Tafelsteinen. Vom Goldschmied Johann Siebe, 1551. Nach Entwurf von Jakob Binck? Vor der Einführung des Absolutismus 1660 war bei der Krönung das Schwert das erste der Reichsinsignien, die dem Herrscher überreicht wurden. 1648 bei der Krönung Frederik III. zum letzten Mal gebraucht.
5002 – 5018
5002. Das Oldenburgische Horn. Die Legende weiß zu berichten, dass der erste Oldenburger, Graf Otto, 989 auf einer Jagd eine schone Jungfrau traf, die ihm das Trinkhorn reichte mit der Bitte, daraus seinen Durst zu loschen. Klugerweise goss er den Trunk weg und behielt das Horn. Das Horn aus vergoldetem Silber mit Emaileinlagen ist jedoch erst um 1465 gefertigt und vermutlich von Christian I. dem Dom zu Köln geschenkt worden, von wo es nach der Reformation wieder in den Besitz der Familie kam. 1667 gelangte es durch Erbfolge von der gräflichen Linie zu Oldenburg in den Besitz des dänischen Königshauses.
5004. St. Michael. Relief in getriebenem Gold vom Ende des 15. Jh.
5006. St. Georg, Medaillon in emailliertem Gold. Auf der Rückseite ein Medaillon mit der Heiligen Familie. Beide von 1550 und gefasst in einem Rahmen von Rubinen und Smaragden des 17. Jh.
5008. Hutschmuck, Goldplatte mit weiblicher Gestalt und Vase, möglicherweise Pandora, getriebenes und zisiliertes Hochrelief. Mailand, um 1560?
5010. Spiegel in vergoldetem, reich ornamentiertem und mit Granaten besetzten Silberrahmen. Antwerpen, um 1565.
5012. Philip II. von Spanien (1527-98). Onyxkamee mit dem Namen des Königs. Von Jacopo da Trezzo oder seiner Werkstatt in Madrid, um 1565?
5014. Thronender Christus, getriebenes und zisiliertes Goldmedaillon. Auf der Rückseite: CUR QUÆRIS NOMEN MEU? QUOD ESf MIRABILE (Warum fragest Du nach meinem Namen, der doch wundersam ist?). Das Bibelzitat ist die Antwort des Engels an den kinderlosen Manoah bevor seine Frau den Samson gebar (Richter 13,18). Amulett gegen Unfruchtbarkeit? Süddeutschland, 1550-1600?
5016. Goldener Altarkelch mit Zellenemail. Gefertigt 1583 fi.ir die neuerbaute Schlosskirche Frederik II. auf Kronborg. Von Goldschmied Hans Raadt?
5018. Patene aus Gold mit Grubenemail. Zweite Hälfte des 16. Jh. Ursprünglich in der Schlosskirche auf Kronborg.
5020 – 5030
5020. Der Elefantorden in der ältesten erhaltenen Form mit dem Bildnis Frederik II., seinem Namenszug und Wahlspruch. Von Hans Raadt nach einer Zeichnung von Melchior Lorck? 1580.
5022. – 5024. Zwei Goldketten aus rechteckigen Gliedern für Anhänger von etwa 1600.
5026. Orden »Den væbnede Arm« (Der bewaffnete Arm), datiert 1617. Goldemail mit Tafelsteinen. Der Orden wurde von Christian IV. zur Erinnerung an den sogenannten Kalmarkrieg 1611-13. Von Corvinianus Sauer?
5028. Der Arm Christians IV. In Blei gegossen nach einem Abdruck der rechten Hand des Königs, genommen von Hans van Steenwinckel (II) um 1614. Möglicherweise angefertigt als Vorlage für den Orden des Bewaffneten Arms, vielleicht im Hinblick auf eine Reiterstatue.
5030. Elefantorden. Goldemail mit Tafelsteinen. Auf der Decke des Elefanten »Den Væbnede Arm« (Nr. 5028). Diese Kombination der beiden Orden wurde nur beim Ritterschlag 1633 und 1634 verliehen, danach nur der Elefantorden.
5032 – 5044
5032. Silberteller mit Bernsteinboden, von Andreas Knieffel, Königsberg 1585. Bernsteinarbeit von Stenzel Snitt? Gabe der Markgräfin Sophia von Brandenburg, geborener Prinzessin von Braunschweig-Lüneburg für ihren Vetter Frederik II. anlässlich der Fertigstellung von Kronborg.
5034. Silberne Weinkanne mit dem gekrönten Monogramm Frederik II.: Fredericus Secundus. Dänische Arbeit?
5036. Rosenkranz mit Karneolen, Onyx- und Goldperlen sowie einer St.-Jakobsmuschel aus Granat. 16. Jh.
5038. Messerheft aus Gold mit dem Zahlenmonogrammen Sophie und Frederik II.
5039. Konfektschale aus vergoldetem Silber. In der Schale das dänische Wappen, Fuß in Form eines gehenden Löwen. Angefertigt von Hinrich Lambrecht (I.), Hamburg, um 1600.
5040. Löffel aus Gold, graviert mit dem Monogramm Sophies und dem Wappen Mecklenburgs. Dänemark, um 1600?
5041. Konfektschale aus vergoldetem Silber. Angefertigt von Hans Lambrecht (II.), Hamburg 1631-33. Teil eines Geschenks von Christian IV. an den russischen Zaren anlässlich der Brautwerbung von Graf Waldemar Christian 1643-44.
5042. Messerheft mit dem Monogramm Sophies und einem Krieger mit Schild in Gold auf schwarzem Email. Dänemark, um 1590?
5044. Balsambüchse in der Form eines Totenkopfes aus weisemailliertem Gold mit Rubinen. Im Innern ein Schwamm und Platz für sechs Parfums. An einer Schnur Schädel aus Koralle, davon zwei mit Krone und lächelnden Frauengesichtern, dem Symbol menschlicher Vergänglichkeit. Dänemark, um 1600?
5046 – 5064
5046. Das Wappen der Königin Anna Cathrine als brandenburgische Prinzessin, mit Gold und Perlen gestickt und mit Türkisen und Granaten besetzt. Vom Reisebett. das zu ihrer Mitgift gehörte, 1597.
5048. – 5050. Zwei Kleiderbürsten von 1597 mit vergoldeten Silberschäften und Wappen und Monogramm der Anna Cathrine samt dem Monogramm ihrer Eltern.
5052. Anhänger, gekrönter Lowe aus Gold mit braunem Email und Diamanten, um 1600.
5054. Anhänger, gekrönter Lowe aus Gold mit braunem Email und Diamanten, um 1600.
5056. Christian IV. und Anna Cathrine, Reliefs in Silber, ausgeführt nach einer Vorlage von Jacob van Doordt, wahrscheinlich nach dem Tod der Königin 1612.
5058. Armband aus durchgebrochenem emailliertem Gold (blaue Löwen, Herz mit Pfeilen) und gekröntem A.C. für Anna Cathrine. Unter Pfeilen und Namenszug liegt geflochtenes Haar. Eine Gabe von Christian IV. an die Gemahlin?
5060. Armband mit Rubinen und Diamanten. Die Glieder in der Form von Herzen und Sanduhren, die Sanduhr der Schließe mit Flügeln, dem Symbol des Sieges der Liebe über den Tod. Auf der Rückseite der Name Christian IV. in Email. Eine Gabe des Königs für sein Mutter, Königin Sophie.
5062. Emailliertes Gold mit Rubinen, Smaragden, einem Diamant und Perlen. Von um 1590.
5064. Löffel mit Schaft aus Heliotrop und Goldemail und Schopfteil aus Konchylie (cyprea tigris), von um 1610. Man glaubte, dass Medizinen gegen Keuchhusten besonders wirkungsvoll waren, wenn sie von einer Konchylie genommen wurden.
5066 – 5082
5066. Bucheinband mit Grubenemail, den dänischen und schleswig-holsteinischen Wappen und den Initialen I(ohan) A(dolph) H(erzog) Z(u) S(chleswig) H(olstein) 1613 A(ugusta) G(eboren) A(us) K(öniglichem) S(tamm) Z(u) D(anemark) H(erzogin) Z(u) S(chleswig) H(olstein).
5068. Becher aus braunrotem Jaspis. Venezianisch. 14. Jh. , Gold- und Emailfassung aus der Zeit Christian IV. Im Boden ein K, für Kirsten Munk?
5070. Kirsten Munks Gebetbuch, von ihr selbst verfasst. Das erste Blatt mit dem Datum 22. sept. 1617 von der Hand Christian IV. Mit späteren Ergänzungen von Sophie Rantzau und Leonora Christina. Auf dem Einband in Email die Zahlenmonogramme 3. 4. 10, 12. für C(hristian) IV. K(irsten) M(unk).
5072. Handgeschriebenes Gebetbuch aus dem Besitz von Kirsten Munk. Auf dem Einband emaillierte Evengelistsymbole und ein gekröntes CK für Christian und Kirsten. Innen die Namen von Christian IV. und seinen Söhnen von 1625 und den Namen der Mutter von Corfitz Ulfeld und Schrift von 1636. Sie muss das Buch in ihrem Besitz gehabt haben.
5074. Löffel aus Gold mit Schopfteil aus geschliffenem Saphir. Auf dem Stiel emailliertes CK für Christian und Kirsten. Aus dem Besitz von Kirsten Munk. Helle Saphire wurden weibliche genannt und waren Symbol für die weibliche Treue.
5076. Siegelring mit Saphir, darin graviert das Monogramm Christian IV. und die Wappen der Landesteile. Saphir geschnitten um 1623, Ring aus Gold und mit Email von 1641, Hamburg.
5078. Schmuck in Form einer Rose aus emailliertem Gold mit sieben roten Steinen. Von um 1600?
5080. Siegelring aus Gold mit Saphir mit graviertem Monogramm des Erwählten Prinzen, Reichs- und Provinzwappen. Von um 1625.
5082. Flakon aus Gold mit Jagdszenen in Glasemail. Von 1620-30.
5084 – 5095
5084. – 5086. Kleiner Orden und Knieband des Hosenbandordens. 1582 von Elisabeth an Frederik II. gesandt. Gold und Samt mit Email, Diamanten und Rubinen.
5088. – 5094. Halskette und Grasser Orden sowie Knieband und kleiner Orden des Hosenbandordens. 1603 Christian IV. von James I. verliehen. Gold mit Email und Diamanten, Samt mit Perlen und Rubinen. Kette und Grasser Orden, die um 1650 auf dem Sockel als Statuette montiert wurden. wurden nur an Ordenstagen getragen. Der Orden hatte 1648 beim Tode Christian IV. zurückgegeben werden müssen, was aber auf Grund der politischen Unruhen in England unterblieb. Dadurch kann er jetzt als der älteste bewahrte in der Welt angesehen werden.
5095. Das kleinere Ordenszeichen des Hosenbandordens. Gehörte dem jüngeren Bruder Christians IV., Herzog Ulrik (1578-1624), dem Administrator des Bistums Schwerin, der den Orden während eines Englandbesuchs 1605 erhielt.
5096 – 5122
5096. Goldbecher mit dem gekrönten C4 und der Jahreszahl 1644. Von Caspar Herbach?
5098. »Butterschale« aus dunkelgrünem sächsischem Serpentin in Goldfassung mit graviertem C4, Friederichsburg und 1643. Von Caspar Herbach?
5100. Goldlöffel mit dem gekrönten Monogramm Christian IV. in rotem Email. Dänemark, um 1640?
5102. Stundenglas aus Goldemail mit dem Monogramm Christian IV., der Jahreszahl 1633 und dem Rebus mit brennendem Herz und Jahwe in Hebräisch sowie Dirige meum (Herr leite mein brennendes Herz). Parallelen zum Rebus sind am Rundem Turm in Kopenhagen und auf Münzen der 1640er Jahre zu finden.
5104. Sechspassiger Goldbecher mit Email, Rubinen und Saphir. Für die Hochzeit des Erwählten Prinzen 1634?
5106. Ovaler Spiegel. Auf der Rückseite der Rebus Christian IV. vom Runden Turm mit Emailbuchstaben auf schwarzem Samt (Nr. 5102).
5108. In Silber gefasster Saphir als Kleidungsschmuck.
5110. Gustav II. Adolf (1594-1632), König von Schweden. Reliefportrat in Gold und Email, nach einer Medaille von Sebastian Dadler. Nürnberg, um 1630?
5112. Löffel aus Gold und Email und Stiel aus Koralle, von etwa 1620?
5114. Schaft aus Gold mit einer alchimistischen (?) Inschrift: »4 3/6 K« und dem gekrönten Zahlenmonogramm »8« für die Kurfürstin Hedevig von Sachsen, Schwester Christian IV., und die Jahreszahl 1632.
5116. Butterschale aus Steinzeug, gefasst in vergoldetes Silber. Auf dem Deckel die hebräischen Zeichen für die Hl. Dreieinigkeit. Auf dem Fuß die gekrönte 8 als Zeichen für die Kurfürstin Hedevig von Sachsen und die Jahreszahl 1639. In Sachsen führte eine bewusste Weiterentwicklung des Steinzeugs zum Meissener Porzellan.
5118. Schere aus Gold mit Schenkeln als 8, dem Zahlenmonogramm der Kurfürstin Hedevig, und der Jahreszahl 1636.
5120. Schaft einer Gabel in Form einer Negerfigur. Gold mit Email und Rubinen, von um 1630.
5122. Kelch, Patene, Oblatendose und Kanne aus Gold mit Niello, weissem und Schwarzes Email, Saphiren und Diamanten. 1632 unter Verwendung von Edelsteinen aus dem Nachlass der Mutter gefertigt für Augusta, Herzogin von Gottorp und Schwester Christian IV. Die Gravierungen des Kelchs sind nach Illustrationen von 1625-28 von Matthäus Merian fi.ir die Strassburger Luther-Bibel von 1630 ausgeführt.

Beziehungen